Samstag, 07.06.2025

Atmen!
Freie Atemwege sind das A und O.

Beim Tragen gibt es eine Grundregel, die ungemein wichtig ist und zwingend beachtet werden muss. Ist dieser Punkt nicht erfüllt, sehe ich ein Eingreifen als unerlässlich und würde somit Eltern darauf ansprechen.

Die Rede ist vom Atmen. Die Atmung eures Babys muss immer und absolut ausnahmslos gesichert sein. Ihr sorgt also für ausreichende Sauerstoffzufuhr und verdeckt nicht das Köpfchen eures Kindes. Die Bilder zeigen, was genau ein absolutes No Go ist:

Die Kopfstütze als Sonnenschutz über den kompletten Kopf ziehen! Stattdessen könnt ihr die Kopfstütze einseitig befestigen, nämlich beim Hinterkopf. Das Gesicht muss immer frei bleiben! Sobald euer Baby das Köpfchen dreht, müsst ihr handeln und die Kopfstütze umlegen.


Eine Mullwindel (oder Tücher) darf nie zum Abdecken genutzt werden! Sie schützt ohnehin nicht vor der Sonne und zum Abschotten eures Babys gibt es andere Möglichkeiten. Sie wirkt dünn, aber legt sie euch mal probehalber über euer Gesicht. Es ist ein beklemmendes Gefühl und wirklich durchatmen kann man darunter nicht.


Das Tragen mit dem Gesicht nach vorn (Face Forward) ist problematisch für die Atemwege, besonders bei nicht vorhandener Kopfkontrolle! Zu kleine oder schlafende Babys können den Kopf nicht selbstständig halten, sacken zusammen und belasten so die Atemwege, engen sie ein oder blockieren sie schlimmstenfalls.


Ein falsch oder in zu vielen Lagen angelegtes Tuch ermöglicht keine ausreichende Sauerstoffzufuhr!


Beim Tragen unter der Jacke müssen die Atemwege des Babys frei bleiben!


Euer Baby darf nicht im Beutel verschwinden! Mit ein paar Handgriffen ist die Tragehilfe angepasst und euer Baby hat ein freies Gesicht.


In allen Situationen bilden sich lebensgefährliche CO2-Nester. Besonders wenn der Kopf durch Stoff fixiert ist, können sich Babys nicht befreien und ihr Gesicht Richtung Sauerstoff drehen. Was dadurch passieren kann, müssen wir nicht weiterspinnen, denke ich. Achtet also stets auf freie Atemwege. Das ist unerlässlich!


Zum Schluss ein Tipp: Gönnt euch beim Anlegen Atempausen, um euch und euer Baby zu beruhigen und keine stressige Situation entstehen zu lassen.

Freitag, 30.05.2025

Tragen = 
Neumodisches Zeug?

Immer wieder hört und liest man, dass das Tragen als neumodischer Quatsch bezeichnet wird. Ein Spleen der jungen Eltern, der Großstädter. Nicht selten wird dabei das Bild einer barfuß laufenden, ökologisch bewusst und vegan lebenden, Wolle tragenden Familie gemalt, verziert mit Lastenrad und vielen Kindern. Am Ende ist das totaler Murks und das Tragen begegnet uns ständig im Alltag. In allen Gesellschaftsschichten, Lebensformen und Situationen. Da ist der Papa, der sein Kind bei einem Straßenfest zu besseren Sicht auf die Schultern setzt oder die Mama, die den kleinen müden Füßen nach einem langen Spaziergang eine Pause gönnt, das Kind mit ihren Armen trägt. Unabhängig vom Alter des Kindes, tragen wir in so vielen Momenten. Ohne dem Beachtung zu schenken.

Unsere Kinder sind Traglinge. Neugeborene, Kleinkinder oder 5-Jährige... Mit dem Größerwerden wird das Tragebedürfnis immer kleiner, spätestens in der Pubertät ist davon nichts mehr zu sehen. Doch wenn wir mal ehrlich sind, würden wir auch als Erwachsene nach einem langen Marsch das Angebot des Tragens nicht ausschlagen, oder? Für uns eine Bequemlichkeit, ist es für unseren Nachwuchs so viel mehr: Sicherheit, Schutz, Geborgenheit, Vertrauen. Tragen bedeutet, dass Grundbedürfnisse gestillt werden und die Beziehung zwischen Eltern und Kind so unglaublich gestärkt wird. Getragen wird seit Jahrhunderten, lange vor der Erfindung des Kinderwagens und schicker Tragemodelle. Letztere vereinfachen nur das Handling, geben mehr Möglichkeiten in der Bewältigung des Alltags.

Gern gebe ich mehr Einblick in die Geschichte des Tragens, die Vorteile und die Möglichkeiten.

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